Ein Kriminalfall
erschüttert die Typo-Welt:

Kurz vor der Tat befand sich
das Opfer laut Zeugenaussagen
auf einem Höhenflug.
Regelmäßig habe das Hashtag gegen alle Schriftarten gestichelt und sich herabwürdigend über ihre  individuellen Eigenschaften geäußert.

Es fühlt sich allen überlegen, da es keine Klassifikation braucht und ohne ihn gar nichts mehr beschrieben werden kann.

Insider attestieren
ihm einübersteigertes Selbstbild.
„Ein Hashthag kommt ohne Klassifikation aus
und ist in Beschreibungen inzwischen unentbehrlich“,
äußert sich ein Sonderzeichen, das ungenannt bleiben will.
„Das sind Faktoren, die sein Ego natürlich noch weiter befeuert haben.“
Mit dieser Einschätzung steht das Sonderzeichen nicht alleine da.

Etliche Schriften brüskieren sich über das „dubiose Kreuz“, das „mit keinerlei Serifen“ aufwarten könne. Zudem trete es nur äußerst selten in unterschiedlichen Schriftstärken auf. Und die Times, der inzwischen das Image eines bürgerlichen, antiquierten Ladenhüters anhaftet, kritisiert auf Fachkonferenzen und Leseabenden ganz offen und unverhohlen den „Hype“ um das Hashtag.

Die kreative Szene ist erschüttert.
Es herrscht Unsicherheit.
Mit nur drei Strichen funktioniert das Hashtag nicht mehr.
Wie soll nun der ganze Content im
Internet markiert und gefunden werden?!

Was sie qualifiziert: Breit gefächerte Expertise, jahrzehntelange Erfahrung sowie ein sicheres Gespür für gute Gestaltung und Kommunikation.
Mila, sie hat den Blick fürs Wesentliche und die Gabe, fein verzweigte Sinnzusammenhänge herzustellen.

Media, ein
typografischer
Spurenleser,
dem kein Detail entgeht.

Gemeinsam gehen sie den Hinweisen aus dem Milieu nach und nehmen die Hauptverdächtige ins Visier:

Nach einem ausführlichen,
fachlich durchaus inspirierenden
Verhör kommen sie zu dem Ergebnis:

Nicht einmal
die Times ist
so versnobt
und unkollegial,
sich an einem
Sonderzeichen
zu vergreifen.

Schließlich ist
beste Lesbarkeit ihr
höchster Wert!

Parallel lassen Mila & Media ihre
Kontakte in die kalligrafische
Unterwelt spielen.

Auch dort ist das entstellte Hashtag ein großes Gesprächsthema –
auch wenn niemand mit

etwas zu tun haben will.

Die kleine mila, eine experimentelle Teilzeit-Sonderermittlerin von Mila Media, treibt sich gerne in den unterschiedlichsten Sub-Szenen herum.

Sie führt in schummrigen Ateliers und Hinterhöfen Gespräche mit Finelinern, Brushmarkern und vielen weiteren Spezis. Und tatsächlich: Ein Pinsel hat im Zwielicht einen verdächtigen Klammeraffen beobachtet, der einen Zeichenfragment zwischen Pastellfarben versteckt hat.

Für die kleine mila ist der Ermittlungsdurchbruch ein großer Moment.  Denn vom großen Kreativ-Ermittler-Duo milamedia wird sie aufgrund ihres unkonventionellen Lebenswandels sonst eher belächelt.

Er streitet das Verbrechen nicht ab. Schnell wird deutlich, dass Neid und Minderwertigkeitskomplexe ihn zur Tat getrieben haben.
„Alle sprechen nur noch vom Hashtag“, klagt er,
während er abgeführt wird.

Während das Hashtag am kreativen Puls der Zeit abgefeiert werde,
komme er bloß in Mails und langweiligen Kontaktzeilen vor –
stets eingeklemmt zwischen Benutzername und Domain.
Längst verblasst sind die ruhmreichen Zeiten, als der Klammeraffe
noch als Symbol für moderne, digitale Kommunikation galt.

In einem feierlichen Akt überreicht die kleine mila dem Hashtag die entwendete Linie und wird direkt im Anschluss zur Vollzeitkraft bei Mila & Media befördert.

Auch das sonst so selbstbewusste Hashtag hat einen Wandel durchlebt: Ungewöhnlich besonnen und bescheiden räumt das Hashtag ein, bloß ein Mittler zu sein. „Jedes Zeichen“, proklamiert es, „ist für sich wertvoll und bedeutend!“

…aber das finden die anderen Zeichen dann doch